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LEISTUNGSSYSTEM
LEISTUNGSSYSTEM
Warum soll es gut sein, ein künstliches, vorkonstruiertes System zu betreiben, das Leistung fördert, die scheinbar nicht notwendig ist. Denn wäre die Leistung notwendig, dann wäre das System ja überflüssig, weil die Leistung auch ohne Leistungssystem erbracht werden müsste (bzw. wollte, weil vieles oder gar alles, was für die Gemeinschaft nützlich ist, auch auf einen persönlichen Nutzen zurückgeführt werden kann, den jeder gerne hat und zu dessen Schaffung niemand gezwungen werden müsste im Sinne von: "Dies zu tun hat zwar für dich persönlich keinen Nutzen, aber für die Gemeinschaft, also entweder du tust das oder du bist nicht mehr Teil der Gemeinschaft." Erzwungener oder auch zwanghafter Altruismus ist mir suspekt. Und wenn künstlicher Altruismus für den Verbleib in einer Gemeinschaft verlangt wird, so ist es nicht eine Gemeinschaft, in der ich sein will, weil die Mitglieder offensichtlich andere Interessen verfolgen als ich, denn sonst würde ich diese ja auch freiwillig verfolgen). Folglich kann die aus einem künstlichen Leistungssystem resultierende, für den Verbleib darin notwendige Leistung sinnvoll nur gegen das System selbst eingesetzt werden (außer mensch hat die Möglichkeit und empfindet es als sinnvoller, dieses System zu verlassen). Innerhalb des Systems kann das System nur für jene sinnvoll sein, die andere für sich leisten lassen/instrumentalisieren. Kann mensch sich z.B. auf den künstlich geschaffenen und erhaltenen, einheitlichen Markt verlassen, darauf, dass dieser "viel Leistung" besser vergütet als "wenig Leistung"? Und wie unterscheidet mensch das eine vom anderen? Durch die Nützlichkeit der eigenen Leistung für möglichst viele Menschen? Was, wenn eine Leistung, die für viele Menschen erbracht wird, um vieles weniger nützlich ist als eine Leistung, die z.B. nur für einen Menschen erbracht wird: aus der Sicht der vielen anderen mag die persönliche Leistung für einen Einzelnen wahrscheinlich als weniger nützlich erscheinen (wenn sie überhaupt darauf zusehen können) als die alternative Leistung für viele andere und deshalb von ihnen ("dem Markt") weniger "honoriert" und vielleicht aufgrund dieser Tatsache gänzlich verhindert werden? Solch eine mögliche Begebenheit wäre nicht mehr als pareto-optimal anzusehen.
Beispiele: Der Staat zwingt mich, Wissen anhand einer Prüfung nachzuweisen, ein (von den Mächtigen anerkanntes) Zertifikat zu erlangen. Wenn ich aber in dem Wissen einen persönlichen Nutzen sehe, weil ich damit mir selber und meinen nächsten helfen kann oder weil auch andere dieses Wissen benötigen und mich für meine Leistung der Wissensvermittlung/-anwendung vergüten (natürlicher Zwang durch Konkurrenz: wenn ich die Fähigkeit nicht habe, werden sie sich an jemand anderen wenden), dann brauche ich nicht zur Erlangung des Wissens gezwungen zu werden (Extrinsische Motivation zerstört intrinsische!). Und das Argument, dass sich andere (die Konsumenten) auf die Fähigkeiten eines Anbieters verlassen können müssen und deshalb ein Leistungsnachweis notwendig ist, widerlegt der angesprochene Konkurrenzmechanismus. Für das Argument, dass sich Anbieter (Produzenten) bei der Auswahl ihrer Arbeitskräfte auf deren Fähigkeiten verlassen können müssen, möchte ich auf meine oben genannte Kritik verweisen, dass ein solch künstliches Leistungssystem nur für jene sinnvoll sein kann, die andere für sich leisten lassen/instrumentalisieren. Und das kann wohl nicht im Sinne einer Gemeinschaft sein, von der der Großteil nicht für sich leisten lassen kann.
Beispiel für Wissen, das mir auch ohne Honorierung durch andere bereits nützt: eine Sprache erlernen, weil ich dadurch befähigt bin, meinen gedanklichen Horizont zu erweitern (weil die Sprache bzw. Wörter ja auch verschiedene Sichtweisen, Emotionen, Beschreibungen der Realität ... ausdrücken) und andere Menschen und Lebensweisen kennen zu lernen.
Beispiel für Wissen, das mir selber und auch anderen helfen kann (wobei auch Sprache in diese Kategorie fallen kann: weil mensch die eigene oder erlernte Sprache weitervermittelt, die eigene Erfahrung in andere Sprachgebiete bringt...): psychologisches, medizinisches Wissen: kann zum eigenen Wohlbefinden beitragen und auch für die Nächsten eingesetzt werden. Beispiel für Wissen, das auch anderen, fremden (anonymen) Menschen dienen kann: psychologisches Wissen, handwerkliches Wissen, soziales Wissen, kurz gesagt alles, was von anderen Menschen (den Marktteilnehmern) an Waren oder Geistigkeiten nachgefragt wird.
Natürlich muss mensch auch sagen, dass nicht jeder Mensch die Fähigkeit besitzt (speziell in jungen, unerfahrenen Jahren), bestimmen bzw. erkennen zu können, was für ihn selbst "nützlich" ist oder nicht und manchmal braucht mensch deshalb einen Anstoß, um sich mit etwas zu beschäftigen, zu handeln (entweder, um die Nützlichkeit der Handlung selbst oder den Grund zu erkennen, weswegen die, vielleicht ohne diesen Grund nicht von vornherein ansprechende, Handlung erforderlich ist...). Allerdings sollte dieser Anstoß eben nicht ein Zwang sein, sondern die Rechtfertigung eines (fremden) Anbieters (und die darauf folgende Einsicht in die Nützlichkeit einer Handlung) oder vor allem die Vermittlung der Wichtigkeit dieser Handlung durch einen erfahreneren, nahestehenden, mit einem selbst befreundeten oder gar einen selbst liebenden Menschen.
Anderen zur Freude gereichen :)
17.6.03
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