Hallo Birgit,
Mufti laut Wikipedia:
Ein Mufti (arabisch: Entscheider) ist ein islamischer Rechtsgelehrter der Sunniten, der ein Gutachten (Fatwa oder Fetwa) darüber abgibt, wie eine Sache mittels "Fiqh" in Hinblick auf die Schari'a zu entscheiden ist. Diese Fetwas können von Privatpersonen oder von Richtern erbeten werden. In Heirats-, Scheidungs- und Erbangelegenheiten sind sie bindend, ansonsten können sie auch außer Acht gelassen werden.
Im Osmanischen Reich setzte die Regierung für jede Provinz einen Mufti ein. In den meisten arabischen Staaten ist das auch heute noch so, auch wenn im Prinzip jeder gebildete und angesehene Mann eine Fetwa verfassen kann. Der oberste Mufti eines Landes wird oft als Großmufti bezeichnet.
Die Tatsache, dass die Muftis dadurch natürlich oft ihre Unabhängigkeit verlieren, trägt nicht unbedingt zu ihrem Ansehen bei. Dies nutzen heute Personen aus, denen man aufgrund ihres Einsatzes mit Leib, Leben und Vermögen für den Islam oft eine höhere Autorität zubilligt als den "Marionetten" einiger Regierungen, z.B. den eigentlich traditionell hoch angesehenen Gelehrten der Al-Azhar-Universität in Kairo. Deshalb können Menschen, wie z.B. Osama bin Laden, eine relativ hohe Autorität außerhalb jeder Institution (und auch ohne Nachweis irgendwelcher tieferen Kenntnisse des Islam) gewinnen.
Welch ein Ansehen viele Muftis auch unter Muslimen hatten und haben, kann man an der im Französischen, aber auch im Deutschen und Niederländischen vorkommenden Redewendung "par ordre du Mufti" erkennen. Sie meint eine undurchsichtige von oben herab erlassene Verordnung.
Von "http://de.wikipedia.org/wiki/Mufti"
Bin bei den Nachforschungen auch auf ein Zitat der Grünen gestoßen: Deutschland wird nicht per ordre de Mufti regiert!
Ich hoffe, ich habe helfen können.
Grüße
Thomas
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