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Thema: Lösungen für offene Fragen (nicht von mir!!!!)

  1. #1
    Anfänger Bewertungspunkte: 1
    Avatar von Hans
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    12

    Lösungen für offene Fragen (nicht von mir!!!!)

    „Verstehender Ansatz“ – welches Weltkonzept liegt ihm zugrunde, was ist sein Er-kenntnisziel und wodurch zeichnet sich sein Methodenideal aus?

    Vertreter: Husserl, Dilthey, Weber, Schütz, Mead, Winch
     postulieren Eigenständigkeit der SOWI

    Ontologisches Weltkonzept:
    sinnhaft aufgebaute symbolisch strukturierte Sozialwelt.
    Weltbild: nicht von der Natur vorgegeben, sondern Produkt des Geistes  Sinn hängt damit zusammen!

    Zielsetzung:
    nachkonstruierendes Verstehen von Sinneszusammenhängen, d.h. aktive Konstruktion von Welt/Wirklichkeit, der Wissenschafter muss diese nachvollziehen.
    Kommunikative Verständigung bzw. Rollenübernahme hat jeder Datengewinnung in der Sozialwelt vorauszugehen.
    Eine einzige Handlung kann mehrere Bedeutungen haben, daher „kontextabhängig“!
    Wir handeln aufgrund der beobachteten, interpretierten Situation, sind kreativ, die Absicht ist wesentlich!
    SINN = SUBJEKTIVE VORSTELLUNGSWELT
    Die Wissenschaft will diese verstehen.

    Methodenideal bzw. Konsequenzen für die Forschungsmethodik:
    „Interpretatives Paradigma“
    Qualitative Empirie unter kontrollierter Nutzung von Subjektivität: statt Objektivierung
    - Einzelfallstudien: Feldexperiment vs Laborexperiment
    - teilnehmende Beobachtung (kontribuierend, Interviews)
    - hermeneutische Interpretation von Sinn: Vorverständnis ist Voraussetzung für den Zugang, das sich am auszulegenden Material so lange laufend korriegiert, bis es kei-ne unverständlichen Elemente mehr gibt.

    Ich versuche die subjektive Vorstellungswelt des Anderen zu erschließen durch Kommunika-tion und Probehandlung.
    Die Interpretation von Symbolen ist unterschiedlich je nach Kultur. Wichtig ist der kontrol-lierte Einsatz von Subjektivität.
    Man will die Besonderheit der best. Natur identifizieren – QUALITATIV

    Geschicklichkeit der Interpretation, Vorverständnis ist notwendig für das eigentliche Ver-stehen. Dieses Vorverständnis wird zirkulär durch die Kommunikation (Datenerhebung und –interpretation) weiterentwickelt.

    Die Grenzen von qualitativer und quantitativer Forschung sind nicht mehr so streng!
    Die Vertreter sagen: Der Geist ist relevant für das Verstehen!

    Weber, Schütz
     symbolisch strukturierte Sozialwelt, gegenseitiges menschliches Verstehen, Symbole (Austausch) sind dabei sehr wichtig!

    Beispiel:
    Regen ist ein Naturphänomen. Bei bestimmten Kulturen ist Regen durch Rituale, Opfer Geis-testränkung hervorgerufen.
    Bewusstsein scheidet beim „behavouristischen Denken“ aus.

    Komplimentarität von Erklären und Verstehen:
    Verstehende, qualitative Verfahren
    - zur Exploration eines noch unbekannten Forschungsfeldes
    - zur Illustration/Erfassung der Kulturbedeutung quantitativ ermittelter Befunde

    Erklärende, quantitative Verfahren:
    - zum Test von erklärenden Hypothesen von bereits vertrauten Forschungsfeldern
    - zur Überprüfung einzelner Befunde der qualitativen Forschung auf statistische Re-präsentativität


    „Definition der Situation“: in welchen Dimensionen wird sie vorgenommen und worauf greift das wahrnehmende Subjekt zurück?

    Definition der Situation

    • räumliche, zeitliche und sachliche Gliederung der Welt mit Hilfe des „zuhandenen Wissenvorrats“

    • Richtung der Aufmerksamkeit und Zugriff auf den Wissenvorrat bestimmt durch aktuel-les Interesse

    • Wissensvorrat kann kreativ erweitert werden (Vorwissen und Erfahrungen – Wech-selwirkungen)

    Individuum stellt sich der Aufgabe, den vorgefundenen Ausschnitt der Wirklichkeit zu erken-nen. Man hat dazu Vorrat eigener und uns von Eltern oder Lehrern vermittelter früherer Welterfahrungen, die in der Weise unseres verfügb. Wissens ein Bezugsschema bilden. Die-sem Wissensvorrat (Typus) ist es zu verdanken, dass uns die Welt nicht als ungeordnetes, konturloses Chaos erscheint, sondern als uns bereits mehr oder weniger vertraute und be-kannte, geordnete Welt.

    Raumdimension ist gegliedert in:
    - Welt aktueller Reichweite, die wir verändern und manipulieren können, und eine
    - Welt potentieller Reichweite, die wiederum in einen Sektor zerfällt, der früher in unse-rer Reichweite lag (wiederherstellbare RW) und in einen Sektor, der irgendwann mal in unserer RW liegen wird (erzielbare RW)

    Zeitdimension:
    - Vergangenheit
    - lebendige Gegenwart
    - Zukunft

    Sachliche Dimension
    Wir nehmen keinen Gegenstand isoliert wahr, sonder als von vornherein eingebettet in einen Horizont von Vertrautheit und des Bekanntseins.
    Gliederung in:
    - Vertrautheitswissen: Sektor des Wissens, in dem wir gründliche Kenntnis nicht nur des WAS und WIE, sondern auch ein Verständnis des WARUM haben (sachverstän-dig)
    - Bekanntheitswissen: Wissen bezieht sich nur auf das WAS und lässt WIE unbefragt
    - bloßer Glaube: ich weiß nicht mal das WAS.

    Unsere wahrnehmende Aktivität konzentriert sich nur auf best. Aspekte eines wahrgenom-menen Gegenstandes und lässt andere unberücksichtigt.
    Das Interesse mag biographisch bestimmten Situation sein, motivationsrelevant, the-matische Relevanz, auslegungs- oder interpretationsrelevant.



    Was versteht Schütz unter „handeln“ und auf welche Grundlagen führt er es zurück?

    Handeln
    • Verhalten, das auf vorgefasstem Entwurf beruht, schließt an Definition der Situation an (Realisierung eines Plans)
    Bsp.: Wind bläst Staubkorn ins Gesicht  zwinkern: kein Handeln, da nicht bewusst – kein planmäßiges Handeln
    im Gegensatz: zwinkern beim Flirt

    • Entwurf beruht z.T. auf im Wissensvorrat enthaltenen Rezepten, die aber auch krea-tiv erweitert werden können. (Vorerfahrung, Routine)

    • motiviert durch „um-zu“(zweckorientiert) und „weil-Motive“(reichen zurück in die Ver-gangenheit, habe nicht das Ziel im Auge sondern (vermeintliche) Charaktereigen-schaft/Eigentümlichkeiten.

    • Motive wurzeln in „System von Plänen“, das in einem Lebensplan integriert ist.

    Motive – Plan – Tagesplan – Lebenspan

    Handeln ist determiniert durch meine Vorstellung (nicht Natur).

    Handeln ist ein ablaufender Prozess menschlichen Verhaltens.
    Handlung = Ergebnis dieses Prozesses.
    - verdeckt
    - offen
    - Formen der Unterlassung


    „Umwelt“ – welche Menschen bewohnen sie, welche Beziehungen werden dort einge-gangen, und auf welchen Konstruktionen beruht dort das zwischenmenschliche Ver-stehen?

    Umwelt
    anderes Ich als Mitmensch, er ist mit mir in räumlicher Hinsicht und in zeitlicher – reine oder unmittelbare Beziehung, am ehesten die Chance, den anderen als einzigartiges Individuum zu erfassen und den gemeinten Sinn seines Denkens und Handelns zu verstehen.  durch personale Typen vermitteltes Verstehen im Alltag!

    Mitwelt
    Nebenmenschen: in meiner Reichweite nicht teilhat und in meiner lebendigen Gegenwart.  mittelbare soziale Beziehung, keinen Einblick in die Individualität und die Einzigartigkeit seines Denkens und Handeln (anonym und austauschbar); Konstruktion von Typen  Hand-lungstypen zur Selbsttypisierung, soziale Kontrolle und legitimiert.

    Vorwelt
    Die Vorfahren wirken auf uns ein, aber wir nicht auf sie, aber wir können unterschiedlich auslegen.

    Folgewelt
    Unsere Nachfahren: Geschehnisse sind für uns unbestimmbar und unbestimmt – leere A-nonymität!


    In welche Bereiche der Wissenschaft sind nach Hans Albert für die Werturteilsproble-matik von Bedeutung und auf welchen dieser Bereiche bezieht sich sein Postulat der Wertfreiheit?

    Wertbezüge wissenschaftlicher Forschung aus „positivistischer“ Sicht:

    • Basisbereich/Entdeckungs-, Verwertungs- und Wirkungszusammenhang
    – ERLAUBT, da unvermeidlich
    geht nach Präferenzen und Werte z.B. Wahl des Studiums
    Grundannahme, was untersucht werden soll. Wie komme ich auf ein Problem? Diese Entscheidung ist wertabhängig! Ich entscheide, wem ich das Ergebnis z.V. stelle. Entscheidungen sind daher nur MITTELS Werten möglich!

    • Objektbereich
    – ERLAUBT, da unproblematisch
    Werte, Präferenzen und Interessen können zum Gegenstand der Untersuchung wer-den

    • Aussagenbereich/Begründungszusammenhang
    – VERBOTEN, da rational nicht diskutierbar
    nur deskriptive Sprache erlaubt (Objektsprache)! Man kann Werte nicht rational ent-scheiden, diskutieren.

    Position der normativ-kritischen SOWI

    - Der vermeintlich wertfreien, empirisch-analytischen Wissenschaft liegt als latenter Wertbezug ein technisches Erkenntnisinteresse zugrunde, das in die Logik der Begründung selbst eingeschrieben ist.

    - Ein Monopol der empirisch-analytischen WS in den SOWI birgt die Gefahr, dass die manipulative Logik des instrumentellen Verfügens auch in die Welt der interper-sonalen Beziehungen eindringt und dort zur Errichtung und Erhaltung sozialer Herr-schaft beiträgt.

    - Der Allgemeinverbindlichkeitsanspruch der empirisch-analytischen WS geht zu Lasten anderer WS, deren Wertbezüge bzw. Erkenntnisinteressen sich ebenso als objektive Menscheninteressen legitimieren lassen wie das Interesse an technischer Verfügung.

    Werte sind Subjektive und deshalb kann keine vernünftige Einigung gefunden werden – vor-herrschende Position.
    Aber Habermas behauptet: So wertfrei ist die WS gar nicht! – kritische Gesellschaftstheorie

    Das technische Erkenntnisinteresse beeinflusst die Menschen ebenfalls.


    Kritische Wissenschaft: Welches Erkenntnisinteresse liegt diesem Wissenschaftstyp zugrunde und wie lässt sich dieses Erkenntnisinteresse rechtfertigen?

    1) hermeneutisch-interpretativ verfahrenden „sinnverstehenden“ Geistes- und SoWI
    Ihnen liegt ein „praktisches“ Erkenntnisinteresse“ an intersubjektiver Verständi-gung über historische, kulturelle und subkulturelle Grenzen hinweg zugrunde.

    2) „tiefenhermeneutisch“ verfahrenden, „szenisch verstehenden“ normativ-kritischen SOWI
    Ihnen liegt ein „emanzipatorisches Erkenntnisinteresse“ an der Befreiung von un-durchschauten Einschränkungen und Abhängigkeiten zugrunde.

    Mischung aus ERKLÄREN und VERSTEHEN.
    z.B. Freud:
    Es gibt unbewusste Persönlichkeitsteile wie „ES“, diese bestimmen den Menschen in seinem Verhalten.
    Über-ICH setzt Normen, Gebote, Gewissen
    Dritter Teil ist das „bewusste ICH“

    Unbewusste Motive müssen bewusst gemacht werden, um nicht davon beherrscht zu sein – Befreiung.
    „Wo es war, soll ich werden!“
    Ich möchte ein reiferer und autonomer Mensch werden.
    z.B Behandlungszimmer-Couch, Analytiker, durch Interaktion kommt es zur Interpretation der Motive  Verhaltenstheoretische Therapien, Psychoanalytiker

    Kritische Theorien möchten die Gesellschaft analysieren.
    Unbewusstsein = Untergrund, dorthin werden die Motive verdrängt! Diese Verdrängung resultiert aufgrund von gesellschaftlicher Unterdrückung.
    Analytiker versucht in der Lebensgeschichte dieses verinnerlichte Motiv zu finden (Erinne-rungen, Kindheit)
    Sprachstörungen sollen wieder rückgängig gemacht werden, wenn es dem Subjekt gelingt, die ursprüngliche Konfliktsituation sowie die unterdrückten Motive und Interessen erinnernd zu rekonstruieren und durch eine entsprechende bewusste Anerkennung dieser M und I nachholend zu lösen.

    Hermeneutik = verstehen
    Tiefenhermeneutik = Verdrängung d. Verstehen

    Diagnose der unbewussten Motive, diese will man in bewusste Motive übersetzten. Methode ist das „szenische Verstehen“. Durch Deutungen soll AHA-Erlebnis erlangt werden! so soll der Patient autonomer gemacht werden!
    Dasselbe kann auch mit Gruppen, Organisationen, Gesellschaften vollzogen werden z.B. Wünsche von ausgegrenzten Gesellschaften.

    Das emanzipatorische Erkenntnisinteresse findet man überall dort, wo es Unterdrückung gibt. Aufklärung: Entlastung des Menschen aus Unmündigkeit, so auch in dieser WS.
    Es ist nicht so allgemein, wie andere Erkenntnisinteressen.
    Überwindung von undurchsichtigen Abhängigkeitsverhältnissen, nur begrenzte Handlungs-autonomie  Befreiungsakt der unbewussten Motive!

    Rechtfertigung:
    emanzipatorisches Interesse an Mündigkeit. Es ist nicht historisch unbegrenzt, sondern ent-steht dann, wenn soziale Herrschaft die Verständigungsverhältnisse so verzerrt, dass psy-chischer und sozialer „Leidensdruck“ entstehen und individuelle Autonomie und zwanglose Einigung nicht möglich sind.
    Nach dem – unzulänglichen anfänglichen Versuchen, dieses Erkenntnisinteresse historisch-empirisch – bezugnehmend auf die Werte der Aufklärung: Freiheit, Gleichheit, Geschwister-lichkeit – zu rechtfertigen (normative Geltungsansprüche lassen sich ja nicht aus empiri-schen Tatsachen ableiten!), ist Habermas zunächst dazu übergegangen, das „Interesse an Mündigkeit“ philosophisch zu begründen:
    Dieses „… schwebt nicht bloß vor, es kann a priori (d.h. unabhängig von jeglicher empiri-schen Beweisführung, M.P.) eingesehen werden“: Mit der Struktur der die Lebensform des Menschen auszeichnenden Sprache sei „… Mündigkeit für uns gesetzt“, denn „… mit dem ersten Satz ist die Intention eines allgemeinen und ungezwungenen Konsensus unmissver-ständlich ausgesprochen“. Später hat er auch diese unbedingte transzendentalphilosophi-sche Begründungsstrategie verworfen und versucht, die Idee der Mündigkeit im Rahmen seiner „Universalpragmatik“ mit ermäßigtem, bloß hypothetischem Geltungsanspruch sprachtheoretisch zu begründen:

    • Wenn wir in einem Gespräch etwas behaupten, loben oder tadeln, vorschlagen oder davon abraten etc., verbinden wir damit den Anspruch, dass wir es nicht nur so einfach dahin sagen, sondern für „vernünftig“ oder „berechtigt“ und durch „gute Gründe gedeckt“ halten.

    • Wir müssen dann aber auch bereit und in der Lage sein, in einem Diskurs oder Streitgespräch den Nachweis dafür anzutreten, dass das Gesagte tatsächlich ver-nünftig oder berechtigt und durch gute Gründe gedeckt ist, wenn jemand das gesagte in Frage stellt.

    • Der in diesem Fall nötig gewordene kommunikative Austausch über Gründe und Ge-gengründe kann aber nur in einer „idealen Sprechsituation“ stattfinden, in der we-der „innere“ Gründe, die in der Person (z.B. neurotische Verdrängungen oder para-noideVerleugnungen) oder in der sozialen Situation (Tabus) gelegen sind, noch äu-ßere Gründe (z.B. Zeitdruck) die Kommunikation behindern.

    • Wer etwas behauptet, muss daher letztlich auch ein Interesse daran haben, dass die personalen und sozialen Bedingungen der Kommunikation eine solche un-gehindert Kommunikation zulassen, anders ausgedrückt: ein „emanzipatorisches Interesse“ an der wenigstens näherungsweisen Realisierung einer idealen Sprechsi-tuation, die„herrschaftsfreie Kommunikation“ zulässt.


    Aus welchen Komponenten setzt sich nach Habermas die Lebenswelt zusammen und durch welche Beiträge leistet das kommunikative Handeln für deren Reproduktion?

    Gesellschaften als „systemisch stabilisierte Handlungszusammenhänge sozial integ-rierter Gruppen“.

    Lebenswelt:
    Als „spin-off“(Nebenprodukt) des kommunikativen Handelns entwickelt sich eine „soziokultu-relle LW“, von der das Handeln seinerseits als Ressource Gebrauch macht:

    • Kultur:
    - Symbolisches Wissen, welches ich im Laufe der Arbeitsprozesse erhalte, somit sammelt sich ein Wissensvorrat an, leistet somit Beitrag zur Erhaltung und Schaffung der Kultur und es entsteht ein Sinn.
    – kulturelle Reproduktion
    – Sinnstiftung vs. Sinnverlust

    • Gesellschaft:
    - Normative Ordnung = Wissensressource, Gruppe hält zusammen und kann ge-meinsam/kooperativ handeln.
    – soziale Integration
    – Solidarität vs. Entsolidarisierung (Ergebnis)

    • Persönlichkeit:
    - Deutungs- und Handlungskompetenz, die Persönlichkeit wird gebildet im Zuge von Handlungsprozessen durch individuelle Erfahrungen. Handeln ist persönlichkeitsbil-dend. Man schafft sich ein gewisses Vertrauen, d.h. Ergebnis ist Identität.
    – Sozialisation
    – Identität vs. Identitätsverlust

    Handeln:
    Es gibt zwei Grundtypen des Handelns:

    - Arbeit (zweckrationales, strategisches Handeln): monologisch
    das Leben und die Bedürfnisse werden durch die Arbeit gesichert.
    Durch Probieren erlange ich einen Erfahrungsschatz (bewährtes Wissen, Wissens-vorrat), dieses wird weiterkommuniziert, niedergeschrieben (objektiv)
    PIAGET: Präoperationales – konkret-operationsales – formal-operationales Denken.

    - Interaktion (kommunikatives Handeln): dialogisch, d.h.. die Situationsdeutung und Handlungspläne werden über Akte der Verständigung mit anderen Handelnden koor-diniert.
    Handeln gegenüber anderen Subjekten.
    durch Int. kann allg. Norm entstehen, diese kann ebenso auf andere Situationen ü-bertragen werden.
    KOHLBERG: Präkonventionelle – konventionelle – postkonventionelle Moral

    Drei Typen des kommunikativen Handelns:

    1) Konversation (theoretischer Diskurs)

    2) normregulierendes Handeln (praktischer Diskurs)

    3) dramaturgisches Handeln (therapeutischer Diskurs)
    Jede Epoche hat eigene Vorstellungen, wie Gefühle zum Ausdruck gebracht werden. Regeln für das Verhalten, Gefühlsausdruck, ist daher nicht nur individuelle Kompe-tenz, sondern gesellschaftlich bedingt.
    FREUD: unbefangene Wahrnehmung und bewusste Regulierung von Affekten.

    Habermas betont Rationalität!
    Verschiedene Handlungsdimensionen von konkret-operational zu formal-operational!
    PIAGET:
    hat Handlungs- und Entwicklungsfähigkeit altersabhängig untersucht und somit handlungs-bezogenes Denken kritisch in Frage gestellt.
    - Das Kind verwechselt Dinge und Sprachen. Wir machen Fortschritte im präoperatio-nalen Handeln.
    KOHLBERG:
    - Präkonventionell: kein gesetzeskonformes Denken, nur über Zuckerbelohnung!
    - Postkonventionell: habe Gesetzesbegriff und kann die bestehende Konvention kri-tisch überdenken!

    STAMMESMORAL  MENSCHENRECHTE


    Wie kommt es zur Kolonialisierung der Lebenswelt und welche Störungen ruft diese in der Lebenswelt hervor?

    Gesellschaft begreift Habermas als zweistufige Ordnung. Die erste Komponente bezieht sich auf den Systemaspekt, die zweite auf den Lebensweltaspekt von der Gesellschaft.
    Im Anfangsstadium der Geschichte sind die System und Lebenswelt gekoppelt. Im Laufe der Geschichte differenzieren sich beide voneinander. Trotzdem bleiben System und Lebenswelt voneinander abhängig.
    Habermas nimmt jedoch an, dass System und Lebenswelt miteinander in Konflikt geraten können. Habermas spricht in diesem ZH von einer Kolonialisierung der Lebenswelt. In einer solchen Situation ist es wahrscheinlich, dass die Betroffenen sich zum Widerstand gegen die Kolonialisierung der Lebenswelt formieren.
    Systemwelt: einzelne Subsystem (Politik, Wirtschaft)
    Lebenswelt: Prozesse innerhalb sozialer Einheiten (Sozialisation)

    Pathologische Erscheinungsformen:
    Bedürfnisse werden auf den Markt übertragen, effiziente Allokation von Ressourcen, manchmal dominiert einer von beiden Bereichen  systemische Logik dringt in die LW ein.

    Haupttrends:
    - Lebenswelt, die Marktgesteuert abläuft
    - Unterschied zw. Betrieb & Haushalt existierte früher nicht, heute strikte Trennung!
    - Ausdifferenzierung der ökonomischen ZH
    - Überall dort, wo System ist, kommt LW ins Spiel
    - Wenn Wissen gespeichert wird – objektiviert!

    Interferenzen zwischen System und Lebenswelt, die die Reproduktionsmechanismen des jeweiligen Komplements außer Kraft setzen:
    Systemintegration ist dann nur mehr auf Kosten von Sozialintegration möglich (und umgekehrt).

    Folgen:
    Kolonialisierung der Lebenswelt - Systemisch induzierte Lebensweltpathologie: Störungen der kulturellen Reproduktion, der sozialen Integration und der Sozialisation.
    Verständigungsmechanismus wird blockiert, Betroffen leisten Widerstand und geben die Ko-operationsbereitschaft auf.

    Im Kapitalismus geht die Balance von System und Lebenwelt verloren, die Eigendynamik der Systeme geht außer Kontrolle, systemische „Sachzwänge“ dringen in die Lebenswelt ein, überschwemmen sie gleichsam mit ihrer Handlungslogik der Zweckrationalität und stö-ren die symbolische Reproduktion z.B.: (Verwertung ist nicht gewährleistet)

    - kulturelle Hegemonie des Positivismus, Utilitarismus, Sozialdarwinismus; Ve-reinseitigung des kulturellen Entwicklungsprozesses

    - Klassenbildung und Klassenkonflikte auf Grund materieller Armut und Ungleich-heit; Verteilungsproblematik, Chancenungleichheit

    - Klassenspezifisch beschränkte Bedingungen der persönlichen Entwicklung und Sozialisation

     Kolonialisierung der Lebenswelt!!!!1


    Auf welche Weise erfolgt die Kolonialisierung der Lebenswelt? (a) im Liberalkapitalis-mus, (b) im Spätkapitalismus und (c) in der Periode der „Neuen Unübersichtlichkeit“?

    Die heutige kapitalistische Gesellschaft verkörpert nach Habermas eine Variante moderner Gesellschaften. Sie heißt kapitalistisch, weil sie auf dem im Privatrechtssystem veranker-ten Privateigentum an Produktionsmitteln beruht. Innerhalb der Entwicklung des Kapitalis-mus unterscheidet H. zwei Perioden: den Liberalkapitalismus und den Spätkapitalismus.

    Im Liberalkapitalismus (Monetarisierung)
    hat sich der Prozess der materiellen Produktion im großen und ganzen selbstregelnd über den Markt bzw. das Steuerungsmedium „Geld“ vollzogen. Es fand eine Kolonialisierung durch das „Geldmedium“ statt. In Reaktion darauf formierte sich die „soziale Bewegung“ des Proletariats (revolutionäre Arbeiterschaft, Sozialismus)

    Der Spätkapitalismus (Monetarisierung, Bürokratisierung)
    Ist dadurch gekennzeichnet, dass der Staat die Organisation der materiellen Produktion nicht mehr allein dem Markt überlässt. Es besteht die Gefahr Kolonialisierung durch das Steue-rungsmedium „politische Macht“, die Gefahr der „Bürokratisierung sozialer Beziehungen“. – Protest der „neuen sozialen Bewegungen“. (Grüne), (reformistische Arbeiterschaft, sozia-le Bändigung des Kapitalismus)

    Neue Unübersichtlichkeit (Monetarisierung, Bürokratisierung)
    Populistischer Massenprotest vs. universalistische NGO & autonome SB
    nationalistischer Protektionismus vs. Umbau des Sozialstaats

  2. #2
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    hi hans! sind des die 9 offenen fragen - die dann auch kommen? sind die korrekt?

  3. #3
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    Avatar von Hans
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    was weis ich? Die Fragen sind sicher korrekt, bei den Antworten hab ich keine Ahnung, das weis der liebe Gott und der Preglau vieleicht. Aber es is eh ned so stressig, recht viele Punkte brauchet man im Allgemeinen nicht mehr.

    Hans

  4. #4
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    Avatar von JDNIK22
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    jaja im allgemeinen!
    unsereins braucht noch 11 punkte und die muss ich mir irgendwie aus den fingern saugen!

    hat jemand einen Tipp was mal lernen soll außer diesen offenen Fragen!
    Wer später bremst, fährt länger schnell!

    www.torpedo-hockey.at

  5. #5
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    Zitat Zitat von JDNIK22
    jaja im allgemeinen!
    unsereins braucht noch 11 punkte und die muss ich mir irgendwie aus den fingern saugen!

    hat jemand einen Tipp was mal lernen soll außer diesen offenen Fragen!
    die offenen fragen kommen genau so wie er gesagt hat - sonst hab ich noch 2 klausuren! von denen sind einige m.ch. fragen gekommen - dann bekommst du deine pkt. schon zusammen!

  6. #6
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    welche klausur?
    die vom letzten semester?
    kannst du mir die vielleicht schicken?

    wär super

    danke

  7. #7
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    Avatar von jk
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    hab mal gehört, dass bei Preglau immer nur die Kästchen kommen, obs stimmt, kann ich nicht sagen

  8. #8
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    also heute wars so, die tabellen waren sicherlich von den folien am wichtigsten!

  9. #9
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    Hoff dass es reicht, brauch nur mehr 4 Pkt., aber man soll ja nie nie sagen oder? Es wird schon irgendwie gehen! Ich weiß nur nicht, wie ich lernen soll, hab diese Woche jeden Tag mind. 2 Klausuren und da ist Soziologie meine geringste Sorge!!

    Naja, ... wünsch allen viel Glück!!!

  10. #10
    Senior Member Bewertungspunkte: 1
    Avatar von JDNIK22
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    Zitat Zitat von aimar
    die offenen fragen kommen genau so wie er gesagt hat - sonst hab ich noch 2 klausuren! von denen sind einige m.ch. fragen gekommen - dann bekommst du deine pkt. schon zusammen!
    wäre fein wennst mir die schicken kannst! csae3376
    danke im voraus

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